Heizen

Egal ob Gas, Öl oder Holz als Energieträger, an nassen Herbsttagen oder im kalten Winter wollen wir es mollig warm haben. Aber nicht jeder Raum muss den ganzen Tag über beheizt werden. Gerade bei Heizung und Raumtemperatur lässt sich nämlich viel Energie und damit auch Geld sparen. Jedes Grad weniger bei der Raumtemperatur, senkt den Heizenergieverbrauch um rund sechs Prozent.

Tipps Heizung

Tipp 1 - Temperaturen im Haus: Heizen Sie Ihre Räume entsprechend der Art und Dauer der Benutzung. Bäder sollten 20 bis 22 Grad, Wohnräume 20 Grad, Schlafzimmer, Küche und ungenutzte Räume zwischen 16 und 18 Grad aufweisen. In den Fluren reicht lediglich eine Temperatur von 14 bis 15 Grad.

Tipp 2 - Scheiben: Ein hohes Energiesparpotenzial bietet der Austausch der Fenster. Wechseln Sie von Einfach- oder Isolierverglasung zur Wärmeschutzverglasung. Die Dämmeigenschaften heutiger Wärmeschutzverglasung sind um 60 - 80 Prozent besser als die der Isolierverglasung.

Tipp 3 - Isolierfolien: Preiswert und ebenfalls effektiv sind die so genannten Fensterisolierfolien. Kleben Sie diese von Innen auf den Fensterrahmen. Im Idealfall verbessern Sie die Wärmedämmung der Isolierverglasung um 30 Prozent.

Tipp 4 - Rolläden: Klapp- und Rollläden, Vorhänge und Jalousien können die Wärmeverluste ebenfalls deutlich reduzieren.

Tipp 5 - Einbaufugen vorhandener Fenster abdichten: Undichte Einbaufugen von Fenster- und Türrahmen sollten mit geeigneten Materialien abgedichtet werden.

Tipp 6 - Zugluft aussperren: Den Spalt zwischen Tür und Boden schließen Sie am besten mit Bürstendichtungen. Gerne werden auch so genannte Zuglufttiere, das sind lange Stoffwürste mit einem Tierkopf an einem Ende, an die Türen gelegt. Dadurch zieht es weniger.

Tipp 7 - Energieberater: Energieberater geben Ihnen gute Informationen und helfen Ihnen bei der Planung von Umbauten und Sanierungen. Fragen Sie ihre Stadtwerke, ob eigene Berater verfügbar sind oder Partnerberater empfehlen kann.

Tipp 8 - Trockene Luft: Trockene Luft im Winter ist meist auf eine undichte Gebäudehülle und in der Folge einen viel zu hohen Luftwechsel zurückzuführen. Statt die Luft künstlich zu befeuchten, ist es sinnvoll die Leckagestellen aufzuspüren und abzudichten. Die so reduzierte Luftwechselrate führt zu einer höheren Luftfeuchtigkeit und damit sowohl zu einer Steigerung der Behaglichkeit als auch einer Verringerung der Lüftungswärmeverluste.

Tipp 9 - Wann heizen? Drehen Sie beim Verlassen der Wohnung die Heizung herunter. Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich das auch ganz bequem erledigen.

Tipp 10 - Zeitabhängige Regelung: Mit elektronischen Thermostatventilen an den Heizkörpern können Sie die Temperatur in einzelnen Räumen zeitabhängig regeln lassen.

Tipp 11 - Nachts drosseln: Eine Reduktion der Temperatur in den beheizten Räumen spart immer Energie ein. Nachts sollten daher die Temperaturen deutlich abgesenkt werden. In gut gedämmten Gebäuden ist sogar eine Nachtabschaltung der Heizung möglich. In schlecht gedämmten Gebäuden muss allerdings genau beobachtet werden, ob sich zu geringe Oberflächentemperaturen auf der Innenseite von Außenbauteilen einstellen. Diese können in der Folge zur Kondensation von Luftfeuchtigkeit mit resultierender Schimmelbildung führen.

Je schlechter ein Gebäude gedämmt ist, desto höher sind die Einsparpotentiale durch Nachtabsenkung.

Tipp 12 - Heizkörper brauchen Luft: Stellen Sie die Heizkörper nicht mit Möbeln oder anderen Gegenständen zu.

Tipp 13 - Türen zu! Schließen Sie die Türen zu kälteren Räumen.

Tipp 14 - Rohre dämmen: Isolieren Sie in unbeheizten Räumen - wie im Keller - die Heizungsrohre.

Tipp 15 - Rolläden: Lassen Sie abends Rollläden herunter. Dies lohnt sich besonders bei vorhandenen Einfach- oder Isolierverglasungen. Der Dämmwert des Fensters kann so in den Abend- und Nachtstunden deutlich verbessert werden. Bei Fenstern mit modernen Wärmeschutzverglasungen ist der Einspareffekt ebenfalls vorhanden, aber weniger stark ausgeprägt.

Tipp 16 - Heizung entlüften: Entlüften Sie Ihre Heizung regelmäßig - mindestens zu Beginn und in der Mitte der Heizperiode. Wenn der Heizkörper zum Teil mit Luft gefüllt ist, dann kann er nicht mehr die volle Heizleistung bringen.

Tipp 17 - Thermostatventile richtig nutzen: Thermostatventile regeln die Raumtemperatur automatisch. Es ist daher nicht notwendig diese voll aufzudrehen, wenn ein Raum nach einer Absenkphase wieder beheizt werden soll. Vielmehr sollte gleich die richtige Einstellung, z.B. die „3“ für 20°C Raumtemperatur gewählt werden. Das Ventil wird sich so zunächst voll öffnen und bei Annäherung an die 20 Grad selbständig schliessen.

Tipp 18 - Umwälzpumpe prüfen: Lassen Sie die Umwälzpumpe ihrer Heizung überprüfen. Moderne Pumpen sparen Energie, da sie weniger Wasser durch das Heizsystem pumpen und weniger Strom als ältere Modelle verbrauchen. Wer überdimensionierte Pumpen durch kleinere mit "lastgesteuerter" Elektronik ersetzt, kann die Stromkosten sogar um rund 80 Prozent senken. Ein Drittel der Stromkosten ließe sich sparen, wenn Umwälzpumpen nur in der Heizperiode laufen und Zirkulationspumpen für das Warmwasser nur tagsüber.

Tipp 19 - Heizkörpernischen dämmen: Wenn Ihre Außenwand nicht als Ganzes wärmegedämmt ist, dann sollten Sie mindestens Ihre Heizkörpernischen von innen dämmen, damit Energieverluste reduziert werden.

Tipp 20 - Brennwertkessel: Durch den Austausch eines Konstanttemperaturkessels gegen einen hocheffizienten Brennwertkessel können bis zu 40 % Energie eingespart werden.

Ein prasselndes, knackendes Feuer während draußen ein klirrend kalter Wintertag zu Ende geht – traumhaft und mittlerweile auch wieder "in". Gemütlichkeit hin oder her, wegen der steigenden Energiepreise setzen immer mehr Menschen auf die wärmenden Eigenschaften von Kaminen und Öfen.

Tipps Kamin

Tipp 1 - Raumgröße: Achten Sie bei der Anschaffung darauf, dass der Ofen zu der Raumgröße passt. Viele Öfen haben eine Wärmeleistung von 6 bis 8 Kilowatt (kW). Mit dieser Leistung kann man etwa 90 bis 150 Kubikmeter Raum beheizen.

Tipp 2 - das Ü-Zeichen: Achten Sie beim Neukauf Ihres Ofen auf das Ü-Zeichen, dem EU-Gütesiegel. Ihr Ofen erfüllt somit die erforderlichen EU-Normen für Energieverbrauch, Wärmeerzeugung und Wirkungsgrad.

Tipp 3 - Holzmenge: Verwenden Sie nur so viel Holz wie nötig. Zu viel Holz produziert nur ungenutzte Wärme und erhöht deutlich den Energieverbrauch.

Tipp 4 - Trockenes Holz: Achten Sie beim Holz darauf, dass es richtig trocken ist. Zu feuchtes Holz vermindert den Wirkungsgrad eines Ofens und gleichzeitig auch die Heizleistung.

Tipp 5 - Der Ofen muss dicht sein: Lassen Sie die Türdichtung und auch den Scheibenrahmen des Ofens regelmäßig kontrollieren. Eine undichte Stelle führt zu erhöhtem Holzbedarf und verhindert die richtige Drosselung Ihres Kamins. Ein einfacher Test kann helfen: Tippen Sie die Scheibe Ihres Ofens an. Klappert sie, muss der Dichtungsrahmen nachgezogen werden. Auch die Isolierung bei Fenstern und Türen der beheizten Räume sollten Sie vor der Heizperiode überprüfen. Eine schlechte Dämmung und Isolierung lässt Wärme ungenutzt entweichen.

Tipp 6 - Feinstaubemissionen: Wegen der steigenden Zahl an Kaminen und Öfen in Privathaushalten nimmt auch die Belastung mit Feinstaub zu. Daher ist auf Bundesebene bereits eine verschärfte Immissionsschutzverordnung erlassen worden. Die Stadt Aachen plant eine noch darüber hinaus gehende Festbrennstoffverordnung. Betreiber bzw. Käufer von Festbrennstoff-Feuerungen sollten sich über die neuen Anforderungen informieren (z.B. ggf. notwendiger Einbau von Feinstaubfiltern).

Draußen regnet es und dennoch sitzen Sie außerhalb des Hauses im Trockenen. Ein Wintergarten macht dieses angenehme Gefühl möglich. Damit der Glasanbau aber nicht zur Energiefalle wird, sollte man beim Bau und danach ein paar Punkte beachten.

Tipps Wintergarten

Tipp 1 - Südseite: Um die Sonneneinstrahlung maximal zu nutzen, sollte ein Wintergarten grundsätzlich nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet sein.

Tipp 2 - Wintergarten als Wärmepuffer: Zur Energieeinsparung trägt ein Wintergarten nur dann bei, wenn man ihn als Pufferraum nutzt. Er muss vor dem Wohnraum angebracht sein. So kann er gezielt den Wohnraum beheizen und belüften, wenn es dort wärmer als im Zimmer ist. Schließen Sie deshalb alle Türen und Fenster zum Wintergarten, wenn es dort kühler ist als im Wohnraum. Die wärmenden Sonnenstrahlen können aber nur dann effizient genutzt werden, wenn der Anbau relativ breit und hoch sowie dem Gebäude nicht zu weit vorgelagert ist.

Tipp 3 - Dämmung: Gut gedämmte Umschließungsflächen der an den Wintergarten grenzenden Bauteile des Hauses sind nötig, um Wärmeverluste in den (möglichst) ungeheizten Wintergarten gering zu halten.

Tipp 4 - Schrägen: Verzichten Sie weitgehend auf schräge und horizontale Verglasungen: Diese sind teuer und führen im Sommer meist zu einer Überhitzung, im Winter lassen sie wegen der flachstehenden Sonne weniger wärmende Sonnenstrahlen durch.  Besser ist eine senkrechte Verglasung.

Tipp 5 - Beschattung und Belüftung: Eine wirksame Beschattungsmöglichkeit ist sehr wichtig, um die Aufheizung des Wintergartens im Sommer in Grenzen zu halten. Hier gilt, dass außenliegende Beschattungsanlagen am wirksamsten sind, leider aber auch am teuersten. Mindestens ebenso unverzichtbar sind großzügige, leicht bedienbare Lüftungsöffnungen. Sie dienen dazu die eingedrungene sommerliche Wärme zügig wieder abzuführen.

Tipp 6 - Heizung: Bauen Sie im Wintergarten keine Heizung ein. Diese kann nämlich Ihren Wintergarten zum echten Energiefresser mutieren lassen.

Tipp 7 - Winterharte Pflanzen: Kaufen Sie keine tropischen Pflanzen für den Wintergarten. Am besten sind solche Pflanzen, die im Winter auch einmal fünf Grad über Null überstehen können.