Unser Wasserwerk in Rhede

Bevor das Wasser bei Ihnen ankommt, durchläuft es folgende Vorgänge
An der Barge 3 in Rhede fördern 8 Brunnen Grundwasser
für das Wasserwerk Rhede. Man muss nur wenige Meter
bohren, um auf Grundwasser zu treffen. Die wasserführende
Schicht, aus der das Grundwasser gewonnen wird,
ist dabei zwischen 10 und 30 Meter tief. Im Jahr 2015
wurde ein Brunnen ersetzt und ein zusätzlicher Brunnen
geschaffen, um die Versorgungssicherheit weiterhin zu
gewährleisten. Das aus einer Tiefe von bis zu 15 Metern
geförderte Grundwasser, auch Rohwasser genannt, wird
über eine Zubringerleitung der Filterhalle zugeführt.
Durch den Bau und die Inbetriebnahme der neuen Filterhalle
in den Jahren 2011 und 2012 können je Stunde bis
zu 300 Kubikmeter Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet
werden. Das dazu benötigte Grundwasser wird ausschließlich
in der Wasserschutzzone „Barge“ gefördert.
Das Rohwasser enthält einerseits zu wenig Sauerstoff,
andererseits zu viel Eisen, Ammonium und Mangan.
Zur Aufbereitung wird es auf eine Sammelleitung zusammengeführt,
bevor es durch die Oxidatoren geleitet wird.
In einem Oxidator wird das Rohwasser belüftet, um das
Eisen in dreiwertiges, abfiltriertes Eisen aufzuoxidieren.
In der anschließenden Filterstufe findet dann die Enteisenung
und Entmanganung statt. Die Filterstufe besteht
aus sechs geschlossenen, mit Filtermaterial gefüllten Filterkesseln,
die parallel mit Rohwasser beschickt werden.
Im Filtermaterial werden Eisen- und Manganoxidpartikel
zurückgehalten. Die Filter werden zur Reinigung in
regelmäßigen Abständen mit einem Luft-Wassergemisch
rückgespült. Die Rückspülung der Filter erfolgt mit
Reinwasser. Für die Luft-Wasserspülung steht ein Spülluftgebläse
(Drehkolbengebläse) zur Verfügung. Das schlammhaltige
Spülabwasser wird in einem Absetzbecken mit einem
Volumen von 105 m³ aufgefangen. Nach der Sedimentation,
(Ablagern von Teilchen aus dem Rohwasser), wird das
Überstandswasser über eine Rohrleitung in die Bocholter
Aa abgeleitet. Der in dem Becken abgesetzte Schlamm
wird turnusmäßig abgepumpt und entsorgt.
Ein Trinkwasserspeicher mit zwei Kammern deckt den
mittleren Tagesbedarf von ganz Rhede ab.
Jede Kammer kann ein Volumen von 1.500 m³ fassen,
so dass insgesamt bis zu 3000 m³ frisches Trinkwasser
vorgehalten werden kann. Diese Menge wird benötigt,
um auch im Sommer jede Verbrauchsspitze abdecken
zu können.
Die Pumpen des Reinwasserpumpwerks fördern das
Wasser schließlich von den Trinkwasserspeichern zu
den Entnahmestellen in den Haushalten und in der
Industrie. Eine Person in Rhede benötigt täglich rund
127 Liter Trinkwasser. Dies entspricht ca. 3,2 Mio Liter
Tagesverbrauch in Rhede.
Um das Rohrnetz vor eventuellen Beschädigungen
durch Druckstöße zu schützen, befinden sich zwischen
den Reinwasserpumpen und dem Versorgungsnetz
zwei so genannte Hydrophorkessel. Die in dem Kessel
eingeschlossene Luft wirkt dabei wie ein Stoßdämpfer.
Die Leistungsfähigkeit der vier Reinwasserpumpen im
Wasserwerk Rhede beträgt maximal 550 Kubikmeter
je Stunde. Um auch in den Außenbezirken von Rhede
den Versorgungsdruck von ca. 4,0 bar im Trinkwassersystem
zu gewährleisten, müssen zwei Druckerhöhungsstationen
am Rand des Trinkwassernetzes
helfen (Stationen in Krommert und Spoler).
Damit selbst im Störfall noch eine Versorgung möglich
ist, gibt es zwei Not-Verbundleitungen mit anderen Versorgern.
Eine mit der BEW (Bocholt - direkt am Wasserwerk)
und eine mit der RWW (Burlo).