Wasserkraftanlagen in Rhede-Krechting und Bocholt sollen optimiert werden

Wir betreiben mit unserer Tochterfirma Rhegio Natur GmbH Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien aus Sonnen- und Wasserkraft in der Region. Um die Potenziale der Wasserkraftanlagen in Rhede-Krechting und Bocholt besser nutzen zu können, sollen diese optimiert werden. Dies ist möglich, wenn die Wasserschnecken, die die Fallhöhe des Wassers zur Stromproduktion nutzen, durch ein zusätzliches Wasserrad ergänzt werden, das bei bestimmten Wasserständen bessere Ausnutzung ermöglicht. Die Studie „Twin-Power“, die wir mit Unterstützung des Mechatronik Instituts Bocholt im Fachbereich Maschinenbau der Westfälischen Hochschule entwickelt haben, hat einen Förderbescheid  im Rahmen der Förderrichtlinie progres.nrw Markteinführung (2.11 Anlagen, Maßnahmen und Studien, an denen besonderes Landesinteresse besteht) erhalten. Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen Varianten für eine zusätzliche Stromerzeugungseinheit an beiden Anlagen mechanisch und steuerungstechnisch untersucht und optimiert werden.

Besonders die letzten Jahre waren bestimmt durch lange Trockenphasen, kleinteilige Starkniederschläge und Sturm-Ereignisse. Eine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist die Energiewende und der damit einhergehende Wechsel von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien.

Das Potenzial neuer Standorte für Wasserkraftanlagen ist in unserer Region zwar gering, aber die Twin-Power Technologie kann bei vielen weiteren Anlagen nachgerüstet werden. Die energetische Standortoptimierung ist besonders zielführend, um den Wasserkraftbeitrag am Strommix zu erhöhen und im Sinne der Netzdienlichkeit zu stabilisieren.

Im Zuge von theoretischen Voruntersuchungen wurden geeignete Möglichkeiten einer zusätzlichen Energieerzeugungseinheit geprüft und unterschiedliche Funktionsprinzipen gegenübergestellt. Um die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten der Machbarkeit besser abschätzen zu können, wurde bereits ein Strömungsmodell im Maßstab 1:20 entwickelt. Im Laborversuch wurden an diesem Modell Wasserräder unterschiedlicher Bauart getestet und der jeweilige Wirkungsgrad ermittelt. In weiteren Schritten sollen nun diese ersten, vielversprechenden Erkenntnisse unter realen Bedingungen an den beiden Wasserkraftschnecken-Standorten verifiziert werden und die Weiterentwicklung und Optimierung der mechanischen und regelungstechnischen Komponenten folgen. Aus ersten Berechnungen geht hervor, dass sich durch die geplante Erweiterung bis zu 15.000 kWh Strom pro Jahr zusätzlich gewinnen lassen könnten. Dies entspricht einer Einsparung von rund 8.000 kg CO2 pro Jahr.